UNSER DING (KINDERGARTEN)
Vorschulkonzept
Was bedeutet es, ein Vorschulkind zu sein?
Unsere Vorschulkinder erleben ein ganz besonderes Jahr im Kindergarten. Sie übernehmen Verantwortung, gestalten den Alltag aktiv mit und werden gezielt auf die Schule vorbereitet. In wöchentlichen Kinderkonferenzen besprechen sie Themen, die ihnen wichtig sind. Gemeinsame Projekte, Gottesdienste, Feste und Besuche bei der Sparkasse, im Wald oder in Ausstellungen erweitern ihren Horizont. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs und Verkehrstraining gehören dazu.
Dabei steht nicht das Ergebnis im Vordergrund, sondern der Weg: Wir fördern und fordern die Kinder in dem, was sie sind – und in dem, was sie noch werden möchten. Bildung geschieht bei uns immer in Beziehung, mit Respekt, Vertrauen und echter Begegnung.
Was bedeutet Schulfähigkeit?
Wenn Kinder in die Schule kommen, bringt jedes einzelne ganz eigene Voraussetzungen mit. Die sogenannte Schulfähigkeit beschreibt, wie weit ein Kind in seiner körperlichen, geistigen und sozial-emotionalen Entwicklung ist – also, ob es den Anforderungen des Schulalltags gewachsen ist. Die ärztliche Einschulungsuntersuchung gibt dazu nur einen kurzen Einblick. Sie prüft vor allem körperliche Entwicklung, kognitive Fähigkeiten und Konzentration. Viel wichtiger ist jedoch: Wie geht ein Kind mit neuen Situationen um? Traut es sich, Fragen zu stellen, auf andere Kinder zuzugehen oder Hilfe zu holen? Hat es Lust zu lernen, oder wirkt es schnell überfordert?
In unserem Kindergarten legen wir besonderen Wert darauf, die Schulfähigkeit jedes Kindes individuell zu fördern – durch Erfahrung, Beziehung und die Freude an neuen Entdeckungen.
Schulreife war gestern – heute sprechen wir von Schulbereitschaft
Früher orientierte man sich an körperlichen Merkmalen wie Zahnwechsel oder Körpergröße. Heute zählen Kompetenzen: Ein schulbereites Kind ist in der Lage, sich selbstständig in einer neuen Umgebung zu bewegen – neugierig, freudig, offen für neue Herausforderungen. Es kann eigene Ideen einbringen, sich mitteilen, Hilfe holen, mit anderen zusammenarbeiten und auch einmal Frustration aushalten.
Sozial-emotionale Schulfähigkeit: Das Fundament für den Alltag
Ein zentrales Element unserer Vorschularbeit ist die Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung. Denn nur wer eigene Gefühle erkennen, benennen und regulieren kann, ist auch bereit, mit anderen gemeinsam zu lernen. Dazu gehört auch:
- Empathie zeigen & Konflikte fair lösen
- Regeln einhalten & Frust ertragen (z. B. verlieren beim Spiel)
- die eigenen Bedürfnisse ausdrücken
- und sich selbst zurücknehmen, wenn nötig
Im Alltag erleben die Kinder diese Fähigkeiten in Kinderkonferenzen, Stuhlkreisen, Projektarbeiten und im freien Spiel. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Rolle in einer Gemeinschaft aktiv zu gestalten.
Kognitive Fähigkeiten: Neugier statt Pauken
Ein schulbereites Kind muss nicht lesen, schreiben oder rechnen können – aber es sollte Interesse an der Welt haben und sich Wissen aktiv aneignen wollen. Grundlage dafür ist die richtige Verarbeitung von Sinneseindrücken. Deshalb legen wir großen Wert auf eine gute Vernetzung beider Gehirnhälften durch Bewegung, Spiel und kreative Angebote.
Spielerisch entwickeln wir:
- mathematische Basiskompetenzen (Zahlen, Mengen, Mengeninvarianz)
- logisches Denken und Planen (z. B. beim Basteln oder Kochen)
- räumliches Vorstellungsvermögen
- sowie Konzentration und Ausdauer
Diese Fähigkeiten bilden die Basis für spätere schulische Lernerfolge – ohne Druck, aber mit Freude und Begeisterung.
Sprachkompetenz: Der Schlüssel zum Lernerfolg
Ein gutes Sprachverständnis ist unerlässlich, um dem Unterricht folgen zu können.
Deshalb fördern wir im Kindergarten:
- ein aktives Sprechverhalten
- einen sicheren Wortschatz
- das Erkennen von Lauten und Reimen
- das logische Erzählen von Geschichten
Wir lesen regelmäßig vor, singen, klatschen Reime und sprechen über das, was die Kinder bewegt. Auch die Unterscheidung von Geräuschen (laut/leise), das Erkennen von Kausalzusammenhängen und zeitliche Orientierung (gestern, heute, morgen) werden geübt.
Motorik als Lernvoraussetzung
Bewegung ist Lernen. Die motorische Entwicklung beeinflusst nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die Wahrnehmungsverarbeitung im Gehirn. Zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr werden Bewegungen verfeinert, automatisiert und flexibel an verschiedene Situationen angepasst.
Grobmotorik trainieren wir durch
- Balancieren, Hüpfen, Klettern
- Rollerfahren, Seilspringen, Ballspiele
- Bewegung im Alltag und in Turnstunden
Feinmotorik fördern wir durch
- Schneiden, Kleben, Falten
- Perlen fädeln, Knöpfe schließen
- Malen, Basteln, Schuhe binden
Dabei geht es nicht nur um Geschick, sondern auch um Konzentration, Hand-Auge-Koordination und Selbstständigkeit.
Förderung im Alltag – wie Sie zu Hause unterstützen können
Eltern spielen eine zentrale Rolle. Im Alltag lässt sich viel Schulvorbereitung integrieren – ganz ohne Lernstress: